Neuigkeiten von Ina

Weil ich Colt Express günstig bekommen konnte, habe ich mir ausnahmsweise mal ein Familienspiel zugelegt. Von einem Spiel des Jahres wird man ja auch selten enttäuscht.

Bisher haben wir eine Proberunde gespielt, leider nur zu zweit.

Der Zug ist relativ schnell aufgebaut und das Aufbauen macht auch noch Spaß. Künftig kann man ihn in der Schachtel verstauen.

Zu zweit kann man das Spiel noch etwas planen: Ok, er schießt auf mich, dann verschwinde ich nach oben, dann nimmt er hier was auf, dann könnte ich den dort boxen usw. Die Runden, in denen verdeckt gespielt wird, bringen hier die meiste Spannung. Ich finde es sehr lustig, wenn der Plan so gar nicht aufgeht und die Schläge auf einmal ins Leere gehen oder der Mitspieler Beute aufnehmen möchte, wo gar keine ist, weil ich ihn vorher einen Waggon weiter gehauen habe 🙂

Ich denke aus diesen Gründen bringt Colt Express aber erst mit mehreren Mitspielern den größten Spaß. Es ist dann durch die Menge der Aktionen viel weniger planbar und das soll dieses Spiel auch gar nicht sein. Es geht in erster Linie um Fun und nicht um Strategie.

Im letzten Spieleabend konnte ich es leider nicht auf den Tisch bringen, es wurde Carcassonne und Legenden von Andor gespielt. Carcassonne verlief recht unspektakulär und Legenden von Andor konnte nicht wirklich zünden. Es war den (hauptsächlich) Gelegenheitsspielern zu Text-lastig und einen Tick zu kompliziert. Ich denke, dass ein Spiel wie Colt Express in dieser Gruppe bessere Chancen hat 🙂

Uns fehlen noch ein paar Freaks, die komplexere Spiele wie Winter der Toten oder Caverna mit uns spielen. Aber ich denke den ein oder anderen in meinem Freundeskreis werde ich noch soweit bekommen.

Was gibt es sonst neues? Ich gebe Unmengen an Kohle bei Kickstarter aus. Nach This War of Mine habe ich auch Massive Darkness und jetzt vermutlich noch The Walking Dead No Sanctuary mit finanziert. Ich muss meine Brettspiel-Sucht definitiv zurückschrauben, sonst muss ich Insolvenz anmelden, aber ich freue mich schon unglaublich auf die Spiele, die leider erst nächstes Jahr ankommen werden 😉

Was gebt ihr monatlich für Spiele aus und was habt ihr für Erfahrungen mit Kickstarter-Spielen gemacht?

Spieleabend am 08.07.2016

Vergangenen Freitag haben wir wieder einen Spieleabend veranstaltet.

Zuerst waren wir zu fünft und haben mit Zombicide begonnen. Wir spielten eine Mission aus Rue Morgue, bei der man unter fünf Zielmarkern das blaue X finden musste. Damit konnte man die blaue Tür zum rettenden Hubschrauber öffnen und fliehen.

Wir hatten großes Glück und haben sofort den richtigen Zielmarker gefunden. Die ersten Runden haben wir noch dazu genutzt uns ausreichend auszurüsten. Dann haben wir das große Gebäude geöffnet und dort Gott sei Dank kein Monstrum gefunden. Die Zombiehorden ließen sich gut in Schach halten und so sind wir locker flockig zum Hubschrauber marschiert. In 30 Minuten waren wir mit der Mission durch, ziemlich unspektakulär.

Wir hatten die Mission schon einmal zu zweit gespielt und waren gleich einem Monstrum begegnet. Außerdem war erst der vorletzte Zielmarker der Richtige. In diesem Fall dauert so eine Mission gleich viel länger. Aber das ist ja das schöne an Zombicide. Kein Spiel gleicht dem anderen.

 

Anschließend haben wir seit längerem nochmal Escape ausgepackt. Immer wieder ein schönes, kurzweiliges Spiel, wenn man die Nerven dazu hat.

Alle Spieler sind in die gleiche Richtung losgelaufen und haben größtenteils gemeinsam die notwendigen Rubine freigeschaltet. Immer wieder schrie einer: „Hilfe, meine Würfel sind schwarz.“

Aber selbst der Run zurück zur Startkammer beim ersten Gong bereitete uns wenig Probleme. Es haben alle bis zum Knall geschafft. Der Ausgang wurde relativ zentral ausgelegt, allerdings waren zu diesem Zeitpunkt noch zu viele Rubine auf dem Tableau. Also nochmal zurück zu einer Schatzkammer, schnell die erforderlichen Schlüssel gemeinsam erwürfelt und zurück. Nach und nach haben wir es mit einem Rubin auf der Tafel aus dem Tempel geschafft. Und durchatmen…

Ich hätte gerne noch eine zweite Runde gespielt, aber einigen Spielern war das zu stressig.

Nach diesem Spiel kam der sechste Mann und wir haben mit Bohnanza begonnen. Das Bohnenspiel hat es allen angetan. Immer wieder schön wie es hier zu Diskussionen kommt. „Eine Weinbrandbohne bringt mir jetzt nichts.“ „Vielleicht bekommst du demnächst ja noch eine zweite!“ „Na und, ich helfe dir aber, wenn ich die jetzt nehme, und das seh´ ich gar nicht ein.“

Und wehe man muss zur Toilette oder zwischendurch neue Getränke holen, da verpasst man die besten Deals! Am Ende konnte ich den Sieg nach Hause fahren. In den letzten Runden konnte ich noch einige Bohnen ergattern, weil die anderen diese nicht anbauen und somit loswerden wollten.

 

Und zu guter letzt kam noch einmal Zombicide auf den Tisch. Eine relativ kurze Mission sollte her, also wählten wir eine aus Season 1, bei der man nur über die komplette Karte ins Exit rennen muss.

Erstes Gebäude aufgemacht zum Ausrüsten: Berserkermonster! Klasse. Da dieses Monstrum zwei Zonen bei jeder Bewegung gehen kann, machte es uns das Leben schwer. Mit unseren – so überhaupt nicht ausreichenden – drei Aktionen zu Beginn des Spiels kann man schlecht wegrennen. Und dann fand mein Held Watts auch noch einen Zombie beim Suchen, wodurch ich gleich in die Fänge des Monsters geriet.

Ich konnte also nichts mehr tun außer zwei Aktionen aufwenden um aus dem Feld mit dem Monstrum rauszugehen und noch eins weiter zu laufen, was mir nicht viel half, weil es mich immer wieder einholte. Ich lief also immer nur ein Feld weit und versuchte mit der dritte Aktion noch Zombies zu töten, damit ich die gelbe Erfahrungsstufe erreichen konnte und somit an die vierte Aktion gelang. So habe ich es dann irgendwann mühsam geschafft einen Vorsprung vor dem Monstrum zu bekommen. Leider hat in dieser zeit keiner der anderen Helden einen Molotow zusammenbauen können. Also weiter vorrücken mit dem schrecklichen, widerlichen Geschöpf im Nacken. Wir haben die Gruppe irgendwann aufgeteilt, um das Monstrum immer in unterschiedliche Richtungen zu locken. So waren wir insgesamt flexibler. Unsere Wanda war irgendwann schlüpfrig und hätte mit ihren zwei Zonen pro Bewegung locker ins Exit rennen können, aber es mussten alle Helden überleben, um die Mission zu schaffen. Langsam aber (relativ) sicher haben wir uns so durch die Straßen gekämpft und irgendwann tatsächlich das Exit erreicht. Die Fähigkeit Schubsen hat uns das Leben gegen Ende der Mission sehr vereinfacht. Lästige Hunde und das Monstrum habe ich mit Watts einfach weggeschubst und bin meinen Freunden anschließend hinterher. So wurde aus dem Plan „schnell noch eine kurze Runde Zombicide“ eher eine Mammut-Mission, aber wir haben sie tapfer gemeistert.

Zombicide ist und bleibt eins meiner Lieblingsspiele. Wer hierzu mehr erfahren möchte, kann sich gerne die Seite abgecheckt.com anschauen. Hier habe ich Season 1 ausführlich beschrieben inkl. Unboxing, Erklärungen zu den Helden und Ausrüstungen usw.

 

Caverna

Als großer Fan von Agricola habe ich schon länger die Uwe Rosenbergspiele Caverna und Arler Erde im Auge. Vor kurzem konnte ich Caverna ergattern und habe am Wochenende zu zweit die ersten Runden gespielt.

Vom Grundmechanismus her ist es sehr ähnlich: Arbeiterplättchen setzen, um Aktionen auszuführen und sein Haus und Hof für Siegpunkte ausbauen. Caverna bietet allerdings noch viel mehr Möglichkeiten. Man kommt einfacher an Nährwerte, denn Getreide und Tiere lassen sich ohne entsprechende Gerätschaften wie Ofen oder Kochstelle zu Nahrung verarbeiten, jedoch ist dafür der Tauschkurs schlechter (ein Getreide/ein Schaf = eine Nahrung).

Die Handkarten von Agricola werden durch unzählige Gebäude und Einrichtungen ersetzt. Das gefällt mir sehr gut, weil dadurch jeder Spieler die gleichen Voraussetzungen hat. Bei Agricola konnten gut harmonierende Karten schon den Sieg bringen. Jetzt kann jeder jedes beliebige Gebäude kaufen, aber Vorsicht, wenn der Mitspieler einem die Einrichtung vor der Nase wegschnappt.

Für die ersten Runden Caverna benötigt man Geduld, da man noch nicht so richtig abschätzen kann, was man überhaupt machen soll, bzw. was sinnvoll ist. Die unzähligen Gebäude habe ich vorerst völlig außer Acht gelassen. Die Vorteile, die ein Gebäude bringen kann, erkennt man erst, wenn man die Grundzüge des Spiels verinnerlicht hat.

Ab der dritten Partie macht das Spiel dann richtig Laune und man möchte sofort nochmal spielen und eine andere Strategie ausprobieren. Ich glaube mit mehreren Spielern macht es auch richtig Fun, allerdings verlängern sich dann die Wartezeiten, zu siebt kann ich es mir daher nicht vorstellen.

Alles in allem ein tolles Spiel. Wer Agricola mag, wird dieses Spiel ebenfalls lieben. Bei Agricola ist die Einstiegshürde meiner Meinung nach geringer dank der Familienversion (ohne Handkarten).