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Ina zockt… Scythe zu viert

Bei einem Grillabend vorgestern bei Freunden haben wir zu viert Scythe gespielt. Das Spiel hat es dem Gastgeber seit längerem angetan und immer wenn wir dort sind und verschiedene Spiele zur Auswahl mitbringen, fällt die Wahl zuerst auf Scythe.

Wir haben die Fraktionen zufällig zugelost und ich habe die Krim erhalten, mit denen ich bisher nicht so gut zurecht kam.

Sie kommen an ihrem Heimatort nicht an Holz und dazu hatte ich ein Tableau bekommen, bei dem ein Mech vier Stahl kostet. Ich hab also erst einmal Nahrung gesammelt und fleißig rekrutiert, um an Kampfkarten zu kommen, die ich mit den Krim als Ressourcen nutzen kann.  Dann habe ich mit meinem Anführer die Begegnung abgehandelt und konnte damit zu meinem großen Glück gegen Abgabe von zwei Ansehen ein Gebäude bauen und habe so meinen Stollen vor die Haustür gesetzt.

Ich habe direkt zu Beginn starke Kampfkarten erhalten und wollte keinesfalls ein leichtes Opfer für Angriffe sein, denn das war in den letzten Runden öfter mein Fehler gewesen. Also habe ich darauf geachtet meine Kampfstärke hoch zu fahren.

Einer meiner Aufträge lautete, dass ich die Fabrik beherrschen musste und gleichzeitig die größte Kampfstärke besitzen muss, was gut zu meinem Plan passte. Also nutzte ich die Gelegenheit beim Schopf und flitzte mit dem Anführer zur Fabrik, wo ich eine super Fabrikkarte abstauben konnte: Gegen Abgabe einer Kampfkarte habe ich einen Stärkepunkt und eine kostenlose Entwicklung erhalten.

Zu diesem Zeitpunkt sah es bei meinen Mitstreiter folgendermaßen aus: Die Polen hatten einen schnellen Start hingelegt und bereits mehrere Begegnungen abgehandelt. Außerdem waren sie im Ansehen bereits stark gestiegen.

Die Russen haben sich aufs Mech bauen konzentriert und hatten bereits alle auf dem Feld. Außerdem wurde kräftig entwickelt und Nahrung gesammelt für anstehende Rekrutierungen, leider konnte ich hier aufgrund der Sitzanordnung keine Boni durch meine Rekruten abstauben.

Die Sachsen zu meiner Rechten kamen nur langsam ins Spiel, hatten aber bereits auch schon einige Entwicklungen und Mechs gebaut. Ich habe Ihnen unbewusst den Plan vermasselt, indem ich die Fabrik besetzt habe und sie zum Kämpfen zu schwach waren.

Von da an lief für mich alles wie am Schnürchen. Ich hatte mehrere Optionen die fehlenden Sterne zu generieren. Ich hatte alle Mechs gebaut, ich hatte meinen Auftrag erfüllt, volle Kampfstärke und hatte alle Rekruten gesetzt. Außerdem hatte ich bereits drei Gebäude gebaut, 5 von 6 Entwicklungen erreicht und hatte durch die hohen Kampfkarten (zwei 5er) und bestmöglicher Kampfstärke super Chancen einen Kampf zu gewinnen. Mein Plan war die letzte Entwicklung zu setzen und dann im letzten Zug mein Ansehen auf die dritte Stufe zu hieven und gleichzeitig mein letztes Gebäude zu bauen und das auch noch gemäß der Gebäudebonuskarte. Dieser Plan hätte aber noch zwei Runden in Anspruch genommen und da in der Runde vorher die Russen angegriffen wurden, stellten sie eine leichte Beute für mich dar. Sie haben es versäumt ihre Mechs anschließend zusammen zu ziehen und die Sachsen konnten noch durch das Erfüllen ihres Auftrages und das Erreichen der vollen Kampfstärke noch zwei Sterne setzen.

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Alle standen kurz davor den Sprung auf die höchste Stufe der Ansehensleiste zu schaffen, daher entschied ich mich dazu das Spiel schneller zu beenden und nutzte meine Farbikkarte: Ich schaffte die letzte Entwicklung und griff mit der Bewegung die Russen noch einmal an. Da ich eine 5er Kampfkarte und volle Kampfstärke hatte, konnten die bereits geschwächten Russen diesen Kampf mit ebenfalls nur einer Kampfkarte auf keinen Fall gewinnen.

Und so setzte ich in einer Runde zwei Sterne und beendete das Spiel. Der Sieg war mein!! 🙂

Wir lieben Scythe nach wie vor. Bald gönnen wir uns die Erweiterungen, spätestens zu Essen.

Was haltet ihr von Scythe? Manche sind der Meinung die Tableaus würden die Strategie zu stark vorgeben. Wir sind der Meinung, dass es definitv schlechte Kombinationen von Fraktion und Tableau gibt. Hätte ich in diesem Spiel nicht den Tunnel durch die Begegnung erhalten, hätte ich mindestens zwei Runden mehr gebraucht, um von meiner Heimat wegzukommen.

 

 

Ina zockt… The Others – 7 Sins

Eins vorweg: ich liebe Zombicide und habe es gefühlte 200 mal gespielt in allen möglichen Spieleranzahlen. Da es uns mittlerweile fast etwas zu leicht wurde (gut, schwerer geht immer, ich weiß), waren wir auf der Suche nach einem weiteren Miniaturen-Spiel, dass und genauso begeistert aber doch etwas anderes ist. Vor der Spielemesse haben wir ein Video zu The Others gesehen und waren davon direkt begeistert. Auf der Spiel in Essen gab es dann zu unserer Überraschung The Others auf deutsch zu kaufen und wir haben sofort zugeschlagen ohne groß darüber nachzudenken.

Bei The Others liefern sich die sieben Todsünden einen erbitternden Kampf gegen eine Heldengruppe. Auf dem Weg zur Apokalypse müssen die Helden bestimmte Aufgaben bewältigen, um diese abzuwenden. Verschiedene Monster und Helferlein in Form von Akolythen versuchen die Helden zu töten. Außerdem läuft die Zeit gegen sie, denn je weiter die Apokalypse voran schreitet, umso stärker wird die Sünde.

Die zahlreichen Figuren sind super klasse und begeistern sofort, so sind wir es von Cool Mini or Not gewohnt. Also stürzten wir uns ziemlich zeitnah nach der Messe in die erste Mission. Ich spielte die Sünde Trägheit, mein Freund übernahm die Rolle von drei Helden ( 2 Fernkämpfer und ein Anführer). Mit dem Regelwerk hatte ich gleich zu kämpfen, denn einige Fragen blieben bei mir offen. Wann genau darf ich mit der Sünde reagieren? Darf ich Karten und eine normale Reaktion spielen? Aber wir fingen einfach mal an. Andreas wollte gleich den Vorteil seiner Fernkämpfer nutzen und schoss über die Straße hinweg auf ein Laster. Er konnte es allerdings mit diesem Angriff nicht gleich töten, also ließ ich es in Reaktion auf den Fernkampfangriff auf ihn zugehen (max. 2 Felder) bis ich in seinem Feld stand und würfelte dann ebenfalls meine Angriffswürfel und machte ihm direkt Schaden. Dann konnte ich als ganz normale Reaktion auf seinen Zug ein weiteres Laster in das Feld bewegen, um jetzt mit zwei Lastern (also sechs Würfel plus ein Pentagramm) auf ihn einzuschlagen. Damit war der Held tot und er nahm immerhin noch ein Laster mit in den Tod – erste Ernüchterung.

Die Würfel und Reaktionen der Sünde kamen uns zu diesem Zeitpunkt als viel zu stark vor. Die Würfel der Sünde zeigen nur eine leere Seite, sodass sie ansonten immer mindestens Treffer oder Verderbtheit zeigen, wenn nicht sogar weitere Würfel (und gleichzeitig Treffer!) generieren. So konnte ich die Heldentruppe schnell vernichten und mein Freund schaffte es mit allen sieben Helden nicht einmal drei Ausrüstungskarten zu sammeln, um die erste Hürde des Szenarios zu schaffen.

In der Annahme definitiv etwas falsch verstanden zu haben, habe ich die Anleitung erneut studiert, aber nichts gefunden, was wir großartig falsch gemacht haben könnten.

Also ein paar Tage später noch eine Runde. Andreas wählte einen Anführer, einen Nahkämpfer und den Werwolf. Er mied jeglichen Kampf und versuchte möglichst schnell die Stadtaktionen zu erreichen. Durch das Sprinten über die Karte verpasste ich ihm aber durch die Verderbtheits- und Feuerproben bereits Schaden und Verderbtheit. Durch die Karten der Sünde konnte ich mehrfach mehrere Monster auf einmal bewegen. Bei einem späteren Angriff hatte ich dann gleich mehrere Laster in einem Feld und schlug mit sechs Würfel und mehr auf die Helden ein. Die Helden bekommen pro zusätzlichem Held im Feld nur einen Kampfwürfel hinzu, während sich die Würfel der Sünde addieren. Andreas versuchte das durch freiwilliges Sündigen auszugleichen, was ihm mehr Würfel oder Schilde verschafft. Trotzdem konnte ich die meisten Kämpfe dominieren. Im Anschluss an jede Spielrunde, kann die Sünde neue Monster aufs Feld spawnen. Die Helden hatten bei uns keine Chance.

Für die nächste Partie ließen wir uns einige Wochen Zeit. Wir wollen dieses Spiel mögen, da es eigentlich genau in unser Beuteschema passt. Heute war es dann soweit.

Ich entschied mich für die andere Sünde Hochmut und die Akolythen Geistliche. Mein Freund wählte den Werwolf, einen Nahkämpfer und die Anführerin. Außerdem bauten wir dieses Mal die andere Karte des Einführungsszenarios auf. Auf dieser Karte starten die Helden direkt in einem Distrikt mit der Stadtaktion Satellit, womit sie Laster töten können. Der Start verlief also insgesamt viel besser. Er schaffte es tatsächlich zuerst drei Ausrüstungen zu sammeln und anschließend auch drei Pentagramme von der Karte zu entfernen und ich konnte ihm mit meiner Sünde keinen Einhalt gebieten.

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Schaden und Verderbtheit, die ich ihm verpasste, heilte er sofort mit den Stadtaktionen und ich würfelte auch nicht besonders gut. Aber dann kam die letzte Mission: der Avatar, also das Obermonster der Sünde kommt aufs Feld und die Sünde markiert drei Monster, die die Helden dann töten müssen. Da nirgendwo steht, man dürfe nur bestimmte Monster markieren, wählte ich natürlich den Avatar, den Lenker und ein Laster aus. Den Avatar stellte ich in die Nähe des Lenkers. Mit Hilfe des Satelliten wurde das Laster sofort eliminiert. Als Reaktion darauf bewegte ich den Avatar in den Distrikt des Lenkers. Da die Helden noch damit beschäftigt waren einige Marker zu entfernen, konnte ich außerdem einen Akolythen in das Feld bewegen und habe mich damit verschanzt.

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Und jetzt erkläre mir bitte jemand, wie die Helden das schaffen sollen. Sobald einer das Feld betritt und kämpft, wehrt sich die Sünde und zwar in Form von 7 (Avatar) + 4 (Lenker) + 2 (Geistlicher) + 3 (Pentagramme) , also 17 Würfel und ich darf noch einen getöteten Geistlichen dazu beschwören, also 19. Als Reaktion auf diesen Angriff dürfte ich noch ein Laster dazuschicken und nochmals angreifen, was der Held spätestens nicht überlebt, selbst wenn er es zuvor geschafft hätte z.B. den Lenker zu erledigen.

In unserem Fall wagte sich der Nahkämpfer ins Feld, da er im Kampf die besten Chancen und noch eine gute Ausrüstung (Klinge, die einen Angriffswürfel und einen Schild bringt). Er erledigte gerade mal einen Akolythen mit seinen drei Treffern und starb bei seinem Angriff.

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An diesem Punkt haben wir abgebrochen. Denn die Monster in diesem Feld werden nicht weniger, sondern eher mehr durch die Reaktionen der Sünde und die Zeit läuft ebenfalls zu Gunsten der Sünde. Hätte der Nahkämpfer hier sieben Treffer geschafft, hätten die Helden wohl eine gute Chance gehabt das Spiel zu gewinnen.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Spiel auch nicht mehr überzeugt hätte, wenn die Helden gewonnen hätten. Der Funke ist einfach so gar nicht übergesprungen. Sich als Held in einen Kampf zu stürzen macht uns keinen Spaß, denn man bekommt mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr auf die Mütze als die Sünde. Ein gemeinsames Kämpfen würde mit beispielsweise gefallen oder dass man einfacher an nützliche Gegenstände kommt. Ich warte evtl noch ein paar Videos ab, die mir das Spiel vielleicht doch noch schmackhaft machen, ansonsten wird es bald verkauft.

Ich habe bisher überwiegend gute Eindrücke gelesen und möchte nochmal betonen, dass es sich hierbei selbstverständlich um meine persönliche Meinung handelt. Evtl. machen auch andere Szenarien (die ich noch nicht probiert habe), oder weitere Helden und Sünden, welche bei der Kickstarter-Version zu Genüge enthalten sind, einiges besser. Bitte, bitte teilt mir mit, wenn ihr in diesem Bericht Spielfehler findet oder gebt mir gerne Tipps wie die Helden besser agieren könnten.

Und schaut unbedingt bei www.brettspieltalk.de vorbei. Dort teile ich ebenfalls diesen Beitrag und ihr dürft mich gerne zerreißen 😉

Ina zockt… The Walking Dead – Der Widerstand

Wer liebt die Serie nicht? Spannung pur, Charaktere, die einem ans Herz gewachsen sind und die immer wieder dem Tod von der Schippe springen (oder auch nicht), die Entwicklung der Moral und alles mit dem Hintergrund der Zombie-Apokalypse. Davon lebt die Serie The Walking Dead. Kann dieses Feeling auf das Spielbrett gebracht werden? 

Wir haben das Spiel bereits etliche Male zu zweit gespielt und nun auch eine Runde zu viert. Es gibt bereits mehrere weitere Spiele mit dem Walking Dead Thema, wovon ich aber keines gespielt habe und daher auch keine Vergleiche ziehen kann. Diese Rezension beschränkt sich lediglich auf „Der Widerstand“.

spielbare Charaktere der Serie
spielbare Charaktere der Serie

Die 1-4 Spieler schlüpfen in die Rolle eines bekannten Charakters. Zur

20161122_174143Auswahl stehen Rick, Glenn, Andrea, Michonne, Daryl oder Maggie. Zu jedem Charakter gibt es eine entsprechende Spielertafel und einen Pappaufsteller, mit dem man sich über die vier ausliegenden Orte bewegen kann. Die Figuren spielen sich relativ gleich, sie unterscheiden sich lediglich in ihrer Anführer-Fähigkeit, die nur einen kleinen Effekt hat, wenn man gerade Anführer (also Startspieler) ist.

 

 

Das Spielbrett besteht aus vier Orten, die man ebenfalls aus der Serie kennt: das Gefängnis, der Highway, die Stadt und die Farm. Neben unseren Protagonisten tummeln sich dort natürlich jede Menge Zombies und unser einziges Ziel ist es gemeinsam zu überleben – und zwar 12 Runden lang.

Rundenanzeiger, Anführer-Button und Kampfwürfel
Rundenanzeiger, Anführer-Button und Kampfwürfel

Das Spiel gestaltet sich wie folgt:

Jedem der vier zufällig ausgelegten Orte wird ein Kartenstapel zugeordnet. Immer wenn am Ende einer Runde Zombies auf einem Ort stehen und kein Überlebender dort ist, wird pro Zombie eine Karte „aufgefressen“. Stehen z.B. drei Zombies in der Stadt und die Überlebenden befinden sich alle woanders, werden vom Stapel der Stadt drei Karten aufgedeckt und abgelegt. Sobald ein Kartenstapel leer ist, haben die Spieler verloren. Befinden sich Zombies an einem Ort mit Überlebenden, beißen die Zombies und machen jeweils einen Schaden, dafür werden aber keine Karten gefressen. Wenn ein Charakter fünf Leben verloren hat, stirbt er. Sofern noch vorhanden, kann mit einem neuen Helden weitergespielt werden. Sobald man keinen neuen Überlebenden mehr aus der Schachtel nehmen kann, haben die Spieler ebenfalls verloren.

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In jeder Runde zieht jeder Spieler zwei Ereigniskarten. Ein Spieler ist der Anführer, zu Beginn jeder Runde wird der Anführer-Button weiter gegeben. Die Ereignisse sind meistens schlimme Dinge wie z.B. „Befindest du dich im Gefängnis, stelle 1-3 Zombies ins Gefängnis, bist du nicht im Gefängnis, stelle einen Zombie an deinen Ort“. Von diesen Ereigniskarten muss jeder Spieler eine aussuchen und zum Ende seines Zuges ausspielen. Der Anführer muss beide Karten ausspielen. Er beginnt die Runde und darf nun jeden Charakter ein Feld weit bewegen. Jeder liest sich also seine Ereigniskarten durch und kommuniziert, wo er am besten stehen sollte bzw. nicht stehen sollte, wenn er dran ist. So wird gemeinsam besprochen wer sich wohin begibt, denn selbstverständlich muss man auch die Zombies und die dahin schwindenden Kartenstapel im Auge behalten. Jeder Spieler darf außerdem an seinem Ort eine Karte ziehen, welche immer einen Vorteil bringt, z.B. Ausrüstung, Munition, Nahrung oder Verbündete. Ausrüstungen sind meist Waffen oder andere nützliche Gegenstände, Munition braucht man selbstverständlich um Schusswaffen einzusetzen, mit Nahrung kann man Wunden heilen und im eigenen Zug noch ein Feld gehen und mit Verbündeten (in Form von kleinen Carl-Tokens) kann man sein Würfelergebnis im Kampf verbessern.

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Dann wird eine der Ereigniskarten ausgespielt und sofort ausgeführt (beim Anführer beide Karten) und anschließend darf gekämpft werden. Es gibt dazu Nahkampfwaffen und Fernkampfwaffen. Die Nahkampfwaffen verleihen meistens einen Bonus, wenn man sich alleine an einem Ort befindet. Mit Schusswaffen kann man gemeinsam kämpfen. Die Ausrüstungskarte gibt an mit wie vielen Würfeln man kämpfen darf, bei einer Pistole ist das z.B. nur ein Würfel. Befindet sich ein weiterer Überlebender am gleichen Ort mit einer Schusswaffe, kann er ebenfalls Munition abgeben, um gleichzeitig zu schießen. In diesem Fall werden die Würfelergebnisse addiert. Für je fünf gewürfelte Augen, stirbt ein Zombie. Bei einer gewürfelten 14 würden also zwei Zombies sterben. Man kann nun einen Carl aufwenden, um das Ergebnis auf 15 zu korrigieren und hat damit drei Zombies besiegt.

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Im Großen und Ganzen ist das schon alles. Das Kämpfen macht selbstverständlich großen Spaß und man wird schon langsam nervös, wenn einem die Munition für die beste Waffe ausgeht. Außerdem muss man sich schon gut absprechen, wenn es an mehreren Orten brennt. Etwas schade finde ich, dass die Anführer-Fähigkeiten der Überlebenden nicht groß ins Gewicht fallen. So ist es eigentlich egal, ob man Glenn oder Michonne wählt, sie spielen sich gleich. Zu zweit macht uns das Spiel dennoch viel Spaß und man verliert etwa genauso oft, wie man gewinnt. Zu viert hat sich das Spiel für uns lange hingezogen. Die Runden dauern länger und es wird unübersichtlich, da acht Ereigniskarten im Spiel sind (anstatt nur vier, zu zweit).

Die Spannung und moralischen Dilemma der Serie kann man hier leider nicht wirklich nachempfinden, aber alles in allem ist es ein nettes, schnell aufgebautes Spiel für Zwischendurch, nicht mehr und nicht weniger.

P.S. schaut mal bei www.brettspieltalk.de vorbei und redet mit über das schönste Hobby der Welt.

 

 

Ina zockt… Scythe

Ich habe jetzt einige Male Scythe gespielt, davon zwei Mal zu viert und ansonsten zu zweit. 

Jetzt möchte ich meine ersten Eindrücke dazu schildern.

Scythe spielt im Osteuropa der 1920er Jahre. Die Fabrik hat den großen Krieg verloren und fünf Völker kämpfen um die Vorherrschaft. Im Universum des Spiels besitzt jedes Volk einen Anführer, der mit einem Tiergefährten die Umgebung durchstreift und diese in Besitz nehmen will. Außerdem verfügen alle Nationen über Mechs (mächtige Kampfroboter), die starke Eigenschaften besitzen.

Man vertritt eine der fünf Nationen und erhält das dazu gehörige Nationen-Tableau. Auf diesem stehen die eigenen Mechs, die man im Laufe des Spiels bauen und auf dem Spielplan einsetzen kann. Außerdem werden die Startvoraussetzungen sowie die besondere Fähigkeit der Nation angegeben.

Nationen-Tableau Polonia
Nationen-Tableau Polonia

Zudem erhält jeder Spieler ein Wirtschafts-Tableau, mit dem man seine Aktionen durchführt. Hier gibt es ebenfalls fünf verschiedene, welche sich in der Anordnung der oberen Aktionen sowie der Kosten und des Ertrags der unteren Aktionen unterscheiden.

Wirtschaftstableau
Wirtschaftstableau industriell

Ist also ein Spieler an der Reihe, entscheidet er sich für ein Feld auf seinem Tableau. Dort kann er sowohl die obere, als auch die untere Aktion ausführen, wenn er dies möchte und die Kosten dafür bezahlen kann. Es ist auch erlaubt nur eine der Aktionen durchzuführen. So kann man sich z.B. bewegen, seine Arbeiter produzieren lassen, Handel betreiben oder aufrüsten (=obere Aktionen). Die unteren Aktionen bieten gegen Abgabe von Rohstoffen u.a. die Möglichkeit Mechs oder Gebäude zu bauen.

Die Kunst liegt darin, möglicht beide Aktionen zu nutzen, allerdings muss man die Kosten der Aktionen auch zahlen können, was nicht immer ganz einfach ist. Während des Spiels können Spielsteine von einem Tableau auf das Andere, sowie Steinchen von den oberen zu den unteren Aktionen wandern, wodurch einige Strategien durch die Auswahl der Tableaus effizienter oder uninteressanter werden. 

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Nation Rusviet mit Wirtschaftstableau „mechanisch“

 

Ziel des Spiels ist es das meiste Geld zu sammeln. Geld erhält man im Laufe des Spiels in Form von Münzen und am Ende gibt es eine Schlusswertung, bei der man für alle erreichten Ziele, für jedes besetzte Gebiet, die Anordnung der gebauten Gebäude und für alle übrigen Rohstoffe noch einmal Taler erhält. Interessant hierbei ist, dass das Spiel sofort dann zu Ende ist, wenn ein Spieler seinen sechsten Erfolg erreicht. Dann wird aber abgerechnet und der Spieler, der das Spiel beendet ist nicht unbedingt der Gewinner. So gibt es also das ganze Geschehen über einen Run auf die zu erreichenden Erfolge, jedoch muss man am Ende doch genau überlegen, ob man sich wagt das Spielende herbeizuführen oder nicht. Laut Spielanleitung ist es absichtlich nur grob einschätzbar welcher Spieler führt.

Die Erfolge sind bspw. alle Mechs oder Gebäude zu bauen, alle Arbeiter einzusetzen oder ein bis zwei Kämpfe zu gewinnen. Man kann also durchaus in den Krieg ziehen, dies ist aber nicht unbedingt notwendig. In unseren Partien gab es insgesamt eher wenige Kämpfe. Bei Scythe handelt es sich also keineswegs um ein Kriegsspiel, auch wenn das Artwork und die panzerähnlichen Mechs dies vermuten lassen. Durch das System mit den sechs 20161021_202501Erfolgen lohnt es sich meistens nicht, mehr als zwei Kämpfe zu bestreiten. Außerdem werden durch Kämpfe oft unschuldige Bauern vertrieben, was wertvolles Ansehen kostet. Das Ansehen dient am Ende als Multiplikator für die Siegpunkte und sollte daher nicht außer Acht gelassen werden. Die Kämpfe selbst werden durch Mechs und Anführer ausgetragen und durch spezielle Kampf-Tableaus abgehandelt. Hierbei setzen die Spieler verdeckt bis zu sieben ihrer Stärkepunkte (der Stärke-Skala) ein. Diese können noch durch Kampfkarten modifiziert werden. 

Kampftafel
Kampftafel

Anhand seines Volkes und seines Wirtschafts-Tableaus gilt es sich ein wenig zu spezialisieren, denn alles wird man nicht bewältigen können. Baue ich also möglichst viele meiner Gebäude oder entwickele ich erst einmal mein Tableau zu meinen Gunsten

Gebiete mit Ressourcen Nahrung und weitere Arbeiter
Gebiete mit Ressourcen Nahrung und weitere Arbeiter

weiter, um bessere Aktionen ausführen zu können? Versuche ich viele Gebiete in meinen Besitz zu bringen oder besorge ich mir meine Rohstoffe über Handel? Setze ich meine Mechs offensiv zum Kampf ein, oder nutze ich sie defensiv zum Schutz meiner Bauern? Schließlich kann ein unüberlegter Angriff dazu führen, dass der verteidigende Spieler durch einen Sieg selbst einen der benötigten Erfolge einheimst. 

Man kann außerdem mit dem Anführer umherstreifen, um aus Begegnungen in Form von Karten nützliche Vorteile (Rohstoffe, Ansehen, Geld oder sogar Mechs) zu erhalten. Der Anführer kann durch das Betreten der Fabrik (Mittelpunkt des Spielfeldes) eine Karte erhalten, die ein fünftes (meistens wertvolles) Aktionsfeld zur Verfügung stellt.

Die Anführer
Die Anführer
Begegnungskarte
Begegnungskarte

Sicher ist Scythe nicht für Gelegenheitsspieler geeignet, trotzdem hat es an sich keine schwierigen Regeln. Man benötigt ein paar Runden, um die Mechanismen verinnerlicht zu haben und dann ein paar ganze Partien, um seine Spielweise zu optimieren, neue Strategien auszuprobieren und/ oder das Beste aus einem bestimmten Volk heraus zu holen. Bei Scythe muss man einfach alles ein wenig im Auge behalten: geschickt mit seinen Ressourcen und Aktionen umgehen und auf seine Mitspieler achten, damit man nicht durch einen militärischen Schlag oder ein abruptes Spielende zu sehr überrascht wird. Es ist nämlich durchaus möglich durch einen Zug mehr als einen Erfolg frei zu schalten.

Nach ein paar Proberunden mit Andreas konnten wir es nicht abwarten, das Spiel mit mehreren Mitspielern zu testen. Wir haben es also gleich zwei Freunden gezeigt und mussten sie nicht lange überreden, dieses Spiel mit uns zu testen. Sofort nach der ersten Partie (welche ich für mich entscheiden konnte), wollte jeder eine Revanche mit einem neuen Volk und einem anderen Wirtschafts-Tableau. Bereits im zweiten Spiel konnte einer der Neulinge gewinnen. 

Das Material ist super, die Anführer und Mechs sehen einfach klasse aus und schon allein diese und das Artwork der Spielschachtel animieren die Meisten dazu Scythe zu spielen! Was mich auch beeindruckt, sind die für jede Nation individuell gestalteten Figuren inkl. der Arbeiter-Meeple. Bisher hat es jedem

Ressourcen-Steine
Ressourcen-Steine

(der mit dem Thema etwas anfangen kann) super gefallen und das Tolle ist, dass es bei jeder Spieleranzahl prima funktioniert.  Es gibt sogar eine Solo-Variante (der Automa), die ich allerdings noch nicht getestet habe. Was zusätzlichen Spaß und vor allem Langzeitmotivation bietet ist das „Erfolgsprotokoll“, bei dem verschiedene Erfolge bei Sieg oder Niederlage eingetragen werden wie z.B. welcher Spieler das erste Mal 100 Siegpunkte erreicht hat, oder wer zum ersten Mal gewonnen hat ohne einen einzigen Mech zu bauen etc. (dieses Ziel habe ich mir für die Zukunft fest vorgenommen, denn es ist in unserem Protokoll noch unbesetzt 🙂 ) Einen einzigen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch anzubringen. Leider ist beim Spiel kein Wertungsblock enthalten. Hier muss man einen einfachen Zettel zu Hilfe nehmen. Vielleicht werden ja noch irgendwann Vordrucke zum Download angeboten oder ein richtiger in einer Erweiterung beigelegt.

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Überwältigende Optik, Liebe zum Detail (jede Karte ist nicht nur optisch, sondern auch vom Humor und Inhalt her eine wahre Freude), hervorragendes Balancing und eine gute Atmosphäre lassen dieses Spiel auf meiner derzeitigen Bestenliste ganz weit nach oben schnellen. Ich freue mich auf die bereits angekündigten Erweiterungen und werde bis dorthin auch mit dem bisher vorhandenen Material sicher noch sehr viel Spaß haben.

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