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Herr der Ringe – Das Kartenspiel

seit ein paar Wochen habe ich das Living Card Game Herr der Ringe und seitdem beiße ich mir daran die Zähne aus 😉

Wir haben bisher zu zweit einige Partien mit jeweils einem der Starterdecks absolviert und haben das erste Szenario damit des öfteren bewältigt. Doch schon beim zweiten Szenario wird es richtig happig. Die ersten Spiele haben wir ohne Schattenkarten gespielt (welch eine Erleichterung!). Zunächst muss ich anmerken, dass die Regeln wirklich umständlich beschrieben sind. Ich musste mich richtig durchbeißen und habe den Spielablauf erst nach einigen Partien richtig verinnerlicht. Dabei konnte ich meinem Freund die Regeln dann in wenigen Sätzen erklären. Wirklich schlecht ist aber, dass einzelne Karten nirgends erklärt werden (kein Vergleich zu Agricola). Hier muss man sich dann gleich online Hilfe suchen, was schon ärgerlich ist, zumal manche Karten wirklich Erklärungsbedarf haben.

Aber nun zu unseren letzten drei Spielen:

Wir haben uns aus den vier Starterdecks zwei Decks gebaut. Einmal grün/rot mit Legolas, Gimli und Beravor, und einmal lila/blau mit Aragorn, Eowyn und Theodred. Aussortiert hatten wir Tuk auf Wanderschaft, die Ereigniskarte, die einen Helden zurück bringt (mit 5 blauen Ressourcen einfach zu teuer) und Beorn (6 Ressourcen) und Horn von Gondor.

Unsere Idee war es, dass Andreas mit seinem grün-roten Deck hauptsächlich die Kämpfe erledigt und mich durch Legolas bei Kämpfen unterstützt und zudem etwas heilt und Karten ziehen lässt (Fähigkeiten von grün). Ich hingegen wollte grundsätzlich mit all meinen Helden ins Abenteuer gehen, da Theodred dann eine Ressource vergibt,Eowyn mit fünf Willensstärke sowieso immer ins Abenteuer gehen sollte und Aragorn anschließend wieder spielbereit gemacht werden kann. Also der Plan steht….

Erste Runde Szenario 2:

Der Troll greift aufgrund seiner Bedrohung von 30 (Andreas hat eine Startbedrohung von 30) direkt Andreas an. Kein Problem…. Gimli soll den Schaden nehmen, damit er auch stärker wird. Allerdings macht uns sofort die erste Schattenkarte einen Strich durch die Rechnung: Der Troll bekommt einen Angriffspunkt mehr und Gimli stirbt. Suuuuper.

An dieser Stelle haben wir direkt abgebrochen, da es utopisch wäre dieses Spiel noch zu gewinnen.

Ok, also Versuch Nummer zwei:

Ich ziehe als Starthand zweimal Gandalf und dazu den Schleichangriff, was im Basisspiel als eine der besten Kombis gilt. Andreas war mit seiner Hand ebenfalls zufrieden und kann sofort einen Verbündeten ausspielen, der dieses Mal an Stelle von Gimli blocken soll.

So haben wir es dann auch gemacht. Mit Hilfe des Schleichangriff habe ich Gandalf ins Spiel gebracht und dem Troll gleich mal 4 Schaden verpasst. Dann bin ich mit allen Helden plus Gandalf ins Abenteuer. Nach Abhandeln kam der Troll zu Andreas. Der Verbündete blockt und der Rest des Angriffs geht auf die Bedrohung. Da wir den Troll dann aber sofort ausschalten konnten, haben wir das in Kauf genommen.

In den folgenden Runden haben wir es leider mehrfach nicht geschafft mehr Willenspunkte aufzubringen als Bedrohung in der Aufmarschzone lag, wodurch unsere Bedrohung stetig angestiegen ist. Wir waren kurz vor Bewältigung der zweiten Abenteuerkarte als uns eine Verratskarte das Leben gekostet hat. „Jeder Spieler erhöht seine Bedrohung pro erschöpftem Charakter um 1“. Obwohl mein Deck etliche Karten erhält, die die Bedrohung runterschrauben, habe ich leider keine auf die Hand bekommen. Obwohl wir in diesem Spiel dreimal Gandalf ins Spiel gebracht haben, haben wir es leider nicht geschafft.

Aller Guten Dinge sind 3:

Gleicher Plan wie beim zweiten Spiel. Der Angriff des Trolls sollte dieses Mal wieder Gimli nehmen, um die Bedrohung nicht gleich so hoch zu fahren. Und dieses Mal hatten wir tatsächlich Glück: Kein Schatteneffekt.

So haben wir uns eine Zeit lang recht gut durch die Abenteuer geschlagen und die Bedrohung war bei beiden zwischen 35 und 40, als dann folgende Verratskarte kam: „Alle erschöpften Charakter nehmen einen Schaden“ und damit starben bei jedem jeweils zwei Helden und ein Verbündeter, sodass es keinen Sinn gemacht hat weiter zu spielen.

Andreas war vorher leider Ressourcen bedingt nicht in der Lage Schaden zu heilen. Er hatte vorher Aragorn noch die Verstärkung angelegt, die in jeder Runde zwei Schaden heilen kann, dadurch hätte er auch überlebt, aber selbst Aragorn kann alleine kein Spiel gewinnen 😉

Etwas entmutigt haben wir daher für heute aufgegeben.

Die Spielmechaniken verinnerlichen sich langsam, sodass die Abfolge der einzelnen Runden und Berechnung der Bedrohung etc. mittlerweile schneller von der Hand gehen und das Spiel flüssiger läuft. Der Deckbau macht auch Spaß, da es auch nicht ewig dauert, weil man nicht wie bei Magic erst einmal zig Kartenboxen durchsehen muss. Selbst, wenn die Anzahl der Karten durch Erweiterungen steigt, gehe ich davon aus, dass je nach Abenteuer nur eine bestimmte Anzahl von Karten Sinn machen.

Bisher empfinden wir das Spiel allerdings nicht nur als schwer, sondern fast unfair. Aber wir sind ehrgeizig und werden es noch einmal versuchen. Evtl. haben wir doch die falschen Helden gewählt und sollten darauf achten, dass die Bedrohung die 30 vorerst nicht erreicht, gerade wegen dem Troll. Vielleicht hat noch jemand andere Tipps für uns? Wir wären dankbar, denn ein Erfolgserlebnis wäre beim nächsten Versuch nicht schlecht 🙂