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Ina zockt… Hidden Games Tatort

Das bessere Detective?

Unscheinbar kommt das Krimispiel von HiddenGames nur mit einem verschlossenen Umschlag daher. Die Anleitung steht gleich auf der Rückseite: Das Spiel beginnt mit Öffnen des Umschlags. Schaut euch das Material genau an und beantwortet die folgenden Fragen. Das wars! Das nenn ich mal eine Los-Spiel-Anleitung. Das versteht einfach jeder.

Je nach Fall sehen die zu beantwortenden Fragen in etwa so aus:

Wer ist der Mörder?

Was ist das Motiv?

Wie ist das Opfer gestorben?    Etc….

Und dann geht die Detektiv-Arbeit auch schon los. Im Umschlag findet man allerhand Unterlagen wie Zeitungsartikel, Todesanzeigen, ein Anschreiben an uns, Polizeiberichte, Fotos und und und.

Zur Übersicht wird ein Poster mitgeliefert, auf dem die Fotos aller Beteiligten abgebildet sind. Darauf finden sich aber zu Anfang so gut wie keine Informationen. Diese müssen wir selbst zusammentragen. Und genau daraus besteht das Spiel. Anhand der vielen Infos, die einen auf den ersten Blick erschlagen, müssen wir die wichtigen Infos heraus filtern.

Welcher Name passt zu welchem Portrait?

In welchem Bezug stehen die Personen zueinander?

Wer hat ein Motiv?

Wer hat ein Alibi zur Tatzeit?

Finden wir vielleicht eine Handynummer heraus, um sagen zu können wer bei dem beiliegenden Chat-Verlauf miteinander kommuniziert hat?

Bei den HiddenGames ist die Nutzung des Internets auch ausdrücklich erlaubt! Der Dorfladen in der Nähe des Tatortes hat eine Webseite? Schauen wir uns die doch mal an! Durch die erlaubte technische Hilfe erlebt man hier auch mal die ein oder andere Überraschung, aber ich möchte euch natürlich nicht spoilern 🙂

Sollte man einmal nicht weiterkommen, bietet die Internetseite des Spiels auch zu jedem Punkt Abhilfe. Das ist wirklich super gemacht.

Zum Ende bekommt man hier eine komplette Lösung präsentiert. Man beantwortet online die Fragen, sobald man der Meinung ist, sie gelöst zu haben. Danach spielt man eine Audio-Datei ab, in der nochmal der komplette Tathergang rekonstruiert wird. Kleine Seitenstränge, werden hierbei allerdings leider nicht mehr angesprochen, würde aber vermutlich auch den Rahmen sprengen.

Zu zweit haben wir für jeden Fall etwas mehr als zwei Stunden gebraucht. Der Preis von ca. 24€ ist dafür nicht gerade günstig, allerdings kann man es problemlos weitergeben. Denn das Material wird beim Spielen nicht zerstört. Lediglich das Poster wird normal beschriftet. Hier kann man aber auch Post Its neben die Gesichter kleben und diese beschriften und später wieder entfernen. Das Weitergeben an andere Gruppen oder verkaufen ist also absolut kein Problem.

Fazit und Vergleich zu „Detective“:

Wir fanden die HiddenGames (bisher Fall 1 und 2 gespielt) super! Es fühlt sich so echt an und ich kann euch auch sagen warum: Das „Spiel“ kommt ohne jegliche Spielmechanik aus. Man muss nicht erst mit seiner Spielfigur zu Ort A um dort die Person zu verhören oder man macht diese „Aktion“ nicht mehr weil die „Zeit“ ausgeht. Genau diese Punkte haben wir bei Detective als etwas störend empfunden, auch wenn dieses Spiel davon lebt, dass man eben nicht jeder Spur folgen kann durch den Zeitdruck. Die HiddenGames kommen aber ohne all das aus. Umschlag öffnen, lesen, lesen, lesen, kombinieren, zusammen rätseln, klasse! Es entstehen dabei Gespräche wie: „Ich glaube ja die Tochter war es! Sie hat das stärkste Motiv“ „Ich weiß nicht, sie hat doch ein Alibi.“ „Warte mal… was ich hier gerade gelesen habe, bringt ihr Alibi erheblich ins Schwanken… sie könnte es doch gewesen sein!“ Bei uns kam bei diesem Spiel mindestens so viel Atmosphäre auf wie bei dem vergleichbaren Detective. Auch die Auflösung gefällt uns besser. Bei Detective haben wir ab und zu annähernd volle Punktzahl bekommen, obwohl wir die Hauptaufgabe nicht lösen konnten und mit jeder Mende Fragezeichen zurück geblieben sind. Das passiert hier nicht. Was uns bei Detective aber besonders gut gefallen hat, war die Kampagne im Hauptspiel, also dass alle Fälle miteinander verwoben waren. Das war zwar schon fast etwas zu umfangreich, aber durchaus super gemacht. Bei den Hidden Games ist jeder Fall eigenständig, es begegnet einem höchstens mal hier und da ein nett gemachtes Easter Egg. Insgesamt haben für mich definitiv beide Spiel ihre Berechtigung. Die Hidden Games sind aber insgesamt runder und vor allem zu empfehlen, wenn man Anleitungen scheut.

Noch zwei Worte zur Spielerzahl: Aufgrund der Fülle des Materials, das sich wirklich jeder Spieler aufmerksam ansehen sollte, würde ich es nicht mit mehr als drei Spielern spielen wollen, aber dazu könnt ihr gerne mal eure Erfahrungen berichten. Wir haben die Fälle zu zweit gespielt und hatten großen Spaß dabei. Insgesamt hat uns die Story des ersten Falls noch mehr begeistert. Aber definitiv spielen wir auch noch Fall 3 und 4!

Kennt ihr noch andere Spiele dieser Art, die ich mir ebenfalls ansehen sollte?

Ina zockt… Cat Crimes

In Internet-Zeiten stolpert fast jeder irgendwann über das Einstein-Rätsel „Wem gehört der Fisch?“, bei dem durch logisches Ausschließen und Kombinieren die Lösung herbei geführt werden kann.

Genauso funktioniert Cat Crimes.

Aufmerksam auf das Knobelspiel wurde ich durch die Optik. Denn die sechs knuffigen Pappaufsteller lassen die Herzen aller Katzen-Fans höher schlagen.

 

Bei Cat Crimes gibt es 40 Aufgaben zu lösen, die in vier verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt sind. Dabei gilt es heraus zu finden welche Katze der Übeltäter ist, denn die Aufgabenstellung lautet beispielsweise „Wer hat den Goldfisch gefressen?“ oder „Wer hat die Schuhe kaputt gemacht?“. Das Spiel gibt einige Hinweise vor, welche Katze zum Tatzeitpunkt wo gesessen hat, oder wo nicht. So muss man die Sitzordnung am Tisch rekonstruieren und die Katze, die dann vor dem besagten Gegenstand sitzt, ist der Übeltäter. Dreht man die Aufgabenkarte um, bekommt man die Lösung in Form der abgebildeten korrekten Sitzordnung präsentiert und das Ergebnis kann sofort verglichen werden.

Während man bei den Einsteiger-Karten noch konkrete Hinweise bekommt, wie z.B. James sitzt vor dem Goldfischglas, Lilly sitzt rechts von James etc, werden die Vorgaben mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad immer unpräziser.

Jede Katze hat zwei Merkmale und jedes Merkmal gibt es insgesamt zwei mal (Glöckchen um den Hals, weiße Pfoten…). Das Gleiche gilt für die Sitzplätze am Tisch: zwei Merkmale, je zwei mal vertreten (Kratzspuren, Socke…).

Wenn bei den Profi-Aufgaben dann nur noch Angaben gemacht werden wie: „Diva sitzt nicht vor Katzenminze“, „Lilly sitzt neben einer Katze mit weißen Pfoten“ , kann es ganz schön knifflig werden – vom Experten-Grad ganz zu schweigen. Mit dem äußerst ansprechenden Material gilt es einfach auszuprobieren bis man auf die korrekte Lösung kommt. Man führt die Angaben nacheinander aus, bis man merkt, dass etwas nicht passt. Dann muss man die Kätzchen eben entsprechend umsetzen.

Bei Cat Crimes handelt es sich um ein reines 1-Personenspiel, aber es kann auch problemlos gemeinsam geknobelt werden.

Mir gefällt Cat Crimes. Quasi ohne Aufbau kann man bei Langeweile eine Runde los knobeln. Die 40 Aufgaben sind recht zügig gespielt (vor allem die erste einfache Hälfte), aber da man sich die Lösungen wohl kaum merken kann, kann man einfach noch einmal von vorne beginnen 🙂

Das Spiel erhält man für circa 15 Euro und wenn man Fan von solchen Rätseln und / oder Katzen ist, macht man mit Cat Crimes sicher nichts falsch.