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Risiko

Heute möchte ich euch einen ausführlichen Beitrag zu Risiko präsentieren. Ausnahmsweise nicht von mir geschrieben, sondern von meinem Freund 🙂   Bitteschön:

Risiko

Ein wahrer Brettspielklassiker, der bei uns in einer kleinen Gruppe mehr oder weniger regelmäßig auf den Tisch kommt. Diese Spielgruppe trifft sich dann ausschließlich um dieses Spiel zu zocken. Gespielt wird dabei nach Hausregeln, da es durch die vielen erschienen Versionen des Urspieles doch einige Varianten gibt. So wird bei uns immer mit Missionen gespielt, wobei die Mission, 18 Länder zu befreien und mit je zwei Einheiten zu besetzen nie unter die Zufallskarten gemischt wird. Diese Mission ist bei einer Spieleranzahl von drei bis vier in unseren Augen zu einfach. Weiterhin ist in unserer Runde vereinbart, dass es keine Verbindung zwischen dem Mittleren Osten und Ost-Afrika gibt. Zu Beginn, wenn jeder Spieler seine Start-Einheiten verteilt, erfolgt dies bei allen Spielern gleichzeitig. Wenn alle mit der Verteilung fertig sind beginnt dann die Partie. Bei Angriffen muss der Angreifer immer mit der größtmöglichen Anzahl an Angriffswürfeln würfeln und der Verteidiger muss ebenfalls immer die größtmögliche Anzahl an Würfeln einsetzen. Befreit ein Angreifer ein Land, so darf er nur mit genau der Anzahl an Figuren dort einrücken, wie er Angriffswürfel eingesetzt hat. Somit wird verhindert, dass ein Spieler von einem Land aus mit einem großen Haufen an Einheiten riesige Feldzüge machen kann. Dafür darf man in der Phase, in der man seine Einheiten nach dem Angriff neu platziert, die Einheiten beliebig auf dem Spielplan verschieben, soweit zwischen den Ländern durchgehende Verbindungen bestehen.

Oftmals dauern unsere Runden 3-5 Stunden, die längste dauerte sogar mal über 12 Stunden, die wir über drei Tage verteilt ausgetragen haben. Nach den vielen Koop-Spielen mit Ina in der letzten Zeit war es jetzt auch wieder mal an der Zeit, in Wettstreit mit anderen Spielern zu treten.

Die gestrige Partie wurde mit fünf Spielern begonnen. Hiervon drei alte Hasen (Marius, Kleppi und meine Wenigkeit), einem Spieler mit etwas Erfahrung (Duncan) und einem absoluten Anfänger, der erst seine zweite Runde Risiko spielen konnte (Marcel). Ich war der Startspieler und hatte als Startländer hauptsächlich Gebiete in Nordamerika und Europa. Ein einziges Land in Südamerika war nicht zu verteidigen, zumal Duncan, der als zweiter an die Reihe kam, bereits zwei Länder in Südamerika besaß und außerdem in Afrika stark vertreten war. Da mein Auftrag lautete, 24 Länder meiner Wahl zu befreien (ich hatte den Auftrag gezogen, alle Länder von meiner Farbe zu befreien) war ich mit meiner Ausgangssituation einigermaßen zufrieden. Nachdem sich zwei Spieler kleine Kontinente unter den Nagel reißen konnten (Duncan Südamerika und Kleppi Australien) hatte sich an meiner Situation nicht viel geändert. Marius kontrollierte weite Teile Nordamerikas, konnte dieses aber nie ganz erobern. Unser Neuling Marcel war schon ziemlich dezimiert und konnte nur noch Süd- und Westeuropa halten. Dies war dem Umstand geschuldet, dass Kleppi ihn aus allen anderen Ländern schon vertrieben hatte. Da nun allen Spielern klar wurde, dass Kleppi wohl wirklich den Auftrag hat, Marcel auszulöschen, wurde dieser von den anderen Spielern geschützt. Außerdem verbündeten wir vier uns eine Runde lang gegen Kleppi und konnten ihm das gerade frisch eroberte Asien wieder entreißen sowie seine komplette Streitmacht aufreiben. Dies war möglich, da sowohl ich als auch Duncan und Marcel nacheinander mit den Länderkarten 8 bzw. 10 Einheiten einlösen konnten. Nach diesem reinigenden Gewitter konnte Marcel sich wieder stabilisieren. Marius konnte Nordamerika immer noch nicht erobern. Da dort inzwischen starke Streitkräfte von mir standen, entschloss er sich, seinem Auftrag nachzugehen und Duncan vom Spielfeld zu fegen. So entriss er ihm den südamerikanischen Kontinent, während der wiedererstarkte Marcel Duncan in Afrika schwere Verluste zufügte. Kleppi setze alles auf eine Karte und schickte nach einigen Runden Erholung seine frischen Truppen wieder ins Gefecht gegen Marcel.

In der Zwischenzeit war es mir gelungen, Nordamerika zu zwei Dritteln zu besetzen sowie Duncan in Mitteleuropa ein wenig Platz zu machen, damit er überleben konnte. Außerdem konnte ich fast ganz Nord-Asien erobern. Mit dieser Ausgangssituation konnte ich zu Beginn meines Zuges noch zehn Einheiten eintauschen und mir Nordamerika mit allen Grenzländern außer Venezuela sichern. Bis zu meinem nächsten Zug konnte ich meine Länder alle halten, da Marius nicht in der Lage war, von Venezuela nach Nordamerika vorzustoßen und statt dessen weiter in Richtung Duncan marschierte und Marcel keine Grenze zu mir hatte und daher auch weiter versuchte Afrika ganz unter seine Kontrolle zu bringen. Kleppi hatte zwar in Asien mehrere Grenzen zu mir, konzentrierte seine Armeen aber im Mittleren Osten, um Marcel vielleicht doch noch schlagen zu können. Da ich in dem nun folgenden Zug nochmals zehn Einheiten Eintauschen konnte und insgesamt 21 Armeen Verstärkung erhielt, konnte ich die letzten mir noch zu meinem Ziel fehlenden Länder erobern und nach knapp vier Stunden Spielzeit nach langer Zeit mal wieder einen Sieg bei Risiko feiern.

Insgesamt hatten zwei Spieler den Auftrag andere Spieler auszulöschen (Marius und Kleppi) und zwei Spieler hatten die Mission, 24 Länder ihrer Wahl zu befreien (Marcel und ich). Duncan hatte somit als einziger den Auftrag, zwei Kontinenten zu erobern (ich glaube Nordamerika und Afrika).

Ich muss sagen, dass mir die „freie“ Mission mit 24 Ländern gut liegt, da man auf keinen Kontinent zwingend angewiesen ist und sich so recht frei einen Platz zum Wachsen suchen kann. Bei dieser Runde war mein Glück, dass alle das zu forsche Vorgehen von Kleppi gegen Marcel erkannt hatten und somit das Überleben von Marcel sicherten, ansonsten hätte Kleppi wieder gewonnen, wie schon die Runde vor ein paar Wochen. Gefreut hat mich, dass mit Marius mal wieder ein fünfter Spieler mit am Tisch saß, der schon länger nicht mehr mitspielen konnte. Bei Marcel war schon eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu seinem ersten Spiel zu erkennen. Duncan konnte nicht an seine starke Leistung aus der letzten Partie anknüpfen, ihm unterlief auch ein grober Fehler, als er kurzzeitig Afrika und Südamerika besetzt hatte und dann in einem einzigen Angriff von Marcel beide Kontinente verlor, da er Brasilien nicht ausreichend geschützt hatte. Und ich konnte mit meinem Sieg Revanche dafür nehmen, in der letzten Spielrunde ausgelöscht worden zu sein.

Die nächste Partie lässt hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten. Ich werde dann wieder ausführlich berichten.