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Ina zockt… Orléans solo

Wer meinen Blog verfolgt weiß, dass wir Orléans sehr mögen. Vor allem die kooperative Variante stellt uns immer wieder vor Herausforderungen und wir werden es nie müde, es noch einmal zu versuchen. Orléans ist wirklich völlig unerwartet zu einem meiner absoluten Lieblingsspiele geworden. Am vergangenen Wochenende habe ich mich an einem Abend nun einmal voll und ganz den Solo-Modi von Orléans Invasion gewidmet.

Die Erweiterung bringt gleich drei unterschiedliche Szenarien für den Solo-Modus mit – Ina hat alle jeweils zwei Mal getestet. Meine folgenden Eindrücke beruhen also nicht auf unzähligen Solo-Runden, sondern lediglich auf diesen insgesamt sechs Spielen. Ich halte diesen Aspekt immer für wichtig, denn natürlich kann eine Meinung anders ausfallen, wenn man zig Erfahrungen mit dem Spiel gemacht hat, gerade wenn es eines mit einer solchen Lernkurve ist und ich will hier keine in Stein gemeißelte, knall harte Rezension vorgaukeln, wenn es keine ist.

Dennoch möchte ich hier die drei Modi kurz vorstellen und meine bescheidene Meinung dazu äußern. Ich setze dabei Kenntnisse über das Grundspiel voraus. 

Der Würdenträger

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In diesem Szenario müssen wir 8 Bürgerplättchen ergattern (bzw. 7 in der leichten Variante). Dazu liegen sechs dieser Plättchen in vorgegebenen Städten aus, die es zu erreichen gilt, um den Bürger aufzunehmen. Außerdem werden sieben weitere Bürger auf die üblichen Positionen bei den Segensreichen Werken und dem Grundspielplan beliebig verteilt. Diese Plättchen erhält man nach den üblichen Regeln (auf der entsprechenden Leiste vorrücken, bzw. die vorgegebenen Gefolgsmänner per Rathaus entsenden).

Dieses Szenario kommt komplett ohne Warenplättchen aus, was den Aufbau definitiv beschleunigt.

Da man seinen Händler weit über die Karte ziehen lassen sollte, erhält man zu Beginn des Spiels das Gebäude „Postkutsche“. Alle Gebäude, die mit Waren hantieren, werden aussortiert, von den übrigen Gebäuden werden von Kategorie I und II je fünf zufällige ausgelegt, die in dieser Partie zur Verfügung stehen. Die Ereignisse sind vorgegeben und auf dem Tableau aufgedruckt:

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Die Spielregeln funktionieren ansonsten genau wie im Grundspiel. In dieser Variante ist es grundsätzlich nicht notwendig Kontore zu bauen, allerdings erhält man dafür durch die Ereignisse ordentlich Geld, das man für die zahlreichen Abgaben benötigt.

Ich habe „den Würdenträger“ zwei Mal gespielt und hatte mit dem Erreichen der Bürger überhaupt keine Probleme. Beim ersten Versuch habe ich völlig übersehen, dass man bei dem letzten Ereignis noch einmal 15 Münzen abgeben muss. Ich hätte in der 16. Runde noch drei Bürgerplättchen einsammeln können, sodass ich auf sage und schreibe zehn Stück gekommen wäre, allerdings hatte ich nicht genügend Geld für die Abgabe und auch keine Chance mehr dieses zu generieren. Also gleich nochmal:

Dieses Mal habe ich mehrere Kontore gebaut, damit ich bei den entsprechenden Ereignissen nicht leer ausgehe. Außerdem hatte ich auf der Fischerleiste die letzte Stufe erreicht, um den Bürger und das Geld mitzunehmen. Da in dieser Partie (im Gegensatz zu der ersten) kein Kräutergarten zur Verfügung stand, der mich die Fischer als Joker einsetzen lässt, habe ich sie regelmäßig zu den segensreichen Werken entsendet. Die übrigen Bürger habe ich mir wie folgt beschafft: zwei durch die Entwicklungsleiste, drei habe ich mit dem Händler eingesammelt, Ritterleiste und einen über die Werke. So konnte ich diese Partie ohne große Mühen gewinnen 🙂

Fazit:

Diese Variante macht auf alle Fälle Spaß und ist dank der fehlenden Warenplättchen vergleichsweise schnell aufgebaut. Laut Anleitung ist es die einfachste Solo-Variante vom Schwierigkeitsgrad her und das würden ich genauso einschätzen. Wenn man den Würdenträger ein paar Mal gespielt hat, weiß man außerdem wie der Hase läuft und wird es vermutlich dann immer schaffen. Varianz gibt es hier lediglich durch die zur Verfügung stehenden Gebäude, die man aber ja gar nicht unbedingt benötigt. Außerdem könnte man allerdings die Bürger-Plättchen anders verteilen, um es sich selbst schwieriger zu machen oder einfach Neues auszuprobieren. Schönes Solo-Szenario zum Einstieg, aber vermutlich bietet es zu wenig Langzeitmotivation.

Die Hauptstadt Vierzon

In diesem Szenario muss man Vierzon zur Hauptstadt machen und dazu muss man fünf Aufgaben erfüllen:

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1. Heuere rechtzeitig einen Baumeister an! – Zahle vor Beginn der neunten Runde zehn Münzen

2. Errichte ein Bauunternehmen – Baue einen Kontor in Loches

3. Bringe Baumaterial nach Vierzon – Bringe Waren im Wert von 12        Punkten nach Vierzon

4. Baue Vierzon zur Burg aus! – Zahle 25 Münzen

5. Mache Vierzon zur Hauptstadt – Erreiche min. 28 Punkte                  Entwicklung (Kontore + Bürger x Entwicklung)

Auch hier gibt es vorgegebene Ereignisse. Man erhält von Beginn an das Gebäude Marktstand. Als segensreiche Werke gibt es nur die zwei Zeilen auf dem Szenario-Tableau. Hier und auf dem Grundspielplan werden insgesamt sieben Bürger ausgelegt. Orte gibt es hier ebenfalls je fünf zufällige aus Kategorie I und II.

Diese Variante ist nicht ohne, denn hier muss man wirklich alles im Auge behalten. Kontore bauen, Bürger bekommen und auf der Entwicklungsleiste vorrücken für die fünfte Aufgabe ist schon recht schwierig, denn 28 Punkte sind gar nicht so wenig. Diese Aufgabe entspricht also genau den Aufgaben aus dem Grundspiel. Speziell diese Aufgabe hat mir nochmal richtig Spaß gemacht, denn wir spielen in letzter Zeit fast nur noch kooperativ, daher habe ich das schon lange nicht mehr meistern müssen. Außerdem muss man für die Aufgabe 1 und 4 ordentlich Geld beschaffen. Da kann ein Gebäude weiterhelfen, das Geld generiert, wenn denn eines ausliegt, ansonsten ist die Fischerleiste unumgänglich. Nur was mache ich mit den ganzen Fischern, wenn nicht gerade ein Kräutergarten im Spiel ist, der mich die Fischer als Joker einsetzen lässt? Bei den segensreichen Werken bekomme ich hier lediglich einen unter…

Einen Kontor in Loches zu errichten hat mir bisher keine Probleme bereitet, man muss ja sowieso rum fahren, um Waren einzusammeln und es liegt fast auf dem Weg nach Vierzon. Wenn man Pech hat mit der Auslage der Waren auf der Karte, kann einem die dritte Aufgabe durchaus Kopfschmerzen bereiten. Hier ist der Marktstand unter Umständen hilfreich, allerdings braucht man dann noch mehr Geld, was für mich nicht in Frage kam. Dann fahre ich lieber noch einen Umweg, um die 12 Punkte zusammen zu bekommen, oder nutze die Bauernleiste.

Mein erster Versuch die Stadt Vierzon zur Hauptstadt zu machen ist zu meiner Überraschung geglückt. Es war allerdings alles andere als einfach. In der allerletzten Runde konnte ich die erforderlichen Waren nach Vierzon bringen und die 25 Münzen bezahlen. Als Gebäude stand mir die Schule zur Verfügung, sodass ich die Gelehrten als Joker nutzen konnte. Das kam mir sehr entgegen.

Bei meinem zweiten Versuch bin ich leider gescheitert. Ich habe vier Aufgaben erfüllt, doch konnte nicht genügend Geld aufbringen. Hier gab es keine Schule, daher wollte ich versuchen die Universität nicht ganz so oft zu nutzen und stattdessen viele Kontore bauen, leider ist der Plan nicht ganz aufgegangen.

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Fazit:

Ich mag diese Variante, denn sie ist wirklich knackig und wenn man es noch schwieriger mag, kann man es so spielen, dass man die Aufgaben in der angegebenen Reihenfolge erledigen muss. Es ist hier genau wie in der kooperativen Variante sehr schwierig alles im Auge zu behalten, denn wenn ihr Orléans kennt, wisst ihr, dass es nicht ausreicht sich einer Aufgabe nach der anderen zu widmen. Man muss alles gleichzeitig beachten und darf nichts vernachlässigen, sonst schafft man es nicht. Die unterschiedlichen Aufgaben machen das Spiel abwechslungsreich. Auch hier gibt es die Varianz durch die immer anderen zur Verfügung stehenden Gebäude. Ich denke dieses Szenario wird man ohne ein bis zwei Gebäude allerdings nicht schaffen, daher ist es hier schon wichtig welche Gebäude zu Verfügung stehen und man muss seine Strategie ggf. daran anpassen. Außerdem liegen die Warenplättchen immer anders aus. Durch die abgespeckte Version der segensreichen Werke, ist es schwierig seine Gefolgsleute auszudünnen. So eine Gelehrten- oder Fischerflut kann einem ganz schön die Suppe versalzen.

Der Handelsreisende

In dieser Variante geht es darum vorgegebene Waren zu den Orten Vendôme, Chartres, Tours, Bourges und Argenton sur Creuze zu bringen.

Es gibt keine Bürgerplättchen, keine Kontore und keine Ereignisse, stattdessen muss bis Runde 10 immer ein Warenplättchen oder zwei Geld abgegeben werden und ab Runde 11 sogar zwei Waren oder vier Geld. Die Waren werden wie bei einem 4-Personen-Spiel auf dem Spielplan ausgeteilt und man besitzt wieder das Gebäude Marktstand von Beginn an, außerdem erhält man einen Ritter, einen Gelehrten und 10 Münzen.

Als Gebäude stehen hauptsächlich die zur Verfügung, die Waren erzeugen.

Die zehn Münzen zu Beginn des Spiels, stellen einen hübschen Puffer dar, um die Abgaben jede Runde zu zahlen. Hat man Weizen oder Käse im Überfluss, würde ich allerdings lieber das zahlen. Bei diesem Szenario ist definitiv die Verteilung der Waren auf dem Spielfeld entscheidend. Kommt sie mir entgegen, werde ich das Szenario vermutlich schaffen, tut sie das nicht, wird es extrem schwer. Dadurch dass sowohl die Orte als auch die dort abzugebenden Waren fest vorgeschrieben sind, hat man keinen Entscheidungs-Spielraum. Die Orte liegen außerdem so weit voneinander entfernt, dass es eh schon schwer ist alle während einer Partie zu erreichen, und dann wird man in jedem Fall noch Umwege in Kauf nehmen müssen, um die entsprechenden Waren zu bekommen. Dazu kommt, dass man Geld organisieren muss, denn man wird nicht alle Abgaben durch Waren erledigen können.

In meinen zwei Partien habe ich diese Variante nicht geschafft. Beim ersten Mal war es recht knapp, denn die Waren lagen ganz gut aus. Allerdings konnte ich den letzten Ort Tours nicht mehr erreichen, mir haben 1-2 Runden dafür gefehlt. Beim zweiten Versuch habe ich bei der Auslage schon bemerkt, dass das schwer zu schaffen wird, denn im oberen Bereich der Karte lagen weder Brokat noch Wolle. Wo soll man das zu Beginn des Spiels her bekommen, um es nach Chartes zu bringen? Und zuerst die anderen Orte zu beliefern, um ganz am Ende zurück nach Chartes zu fahren, scheint mir aufgrund der langen Strecke keine Option zu sein. Klar man muss dann den Marktstand bemühen, aber neun Münzen (für Brokat und Wolle) sind schon eine Hausnummer.

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Fazit:

Auch diese Variante hat ihren Reiz, denn man braucht sich weder um Kontore noch um Bürger zu kümmern. Allerdings ist mir der Ausgang des Spiels zu sehr von der Verteilung der Waren abhängig. Andere mögen gerade darin den Reiz sehen, doch ich verliere schon die Lust, wenn ich beim Aufbau des Spiels schon ahne, dass ich das kaum schaffen werde. Dennoch reizt es mich „den Handelsreisenden“ einmal alle Aufgaben erfüllen zu lassen, daher werde ich auch dieses Szenario sicher wieder spielen.

Abschließende Meinung zu allen Modi: 

Wie bereits gesagt ist Orléans eines meiner Lieblingsspiele, daher überrascht es wohl nicht, dass ich auch die Solo-Varianten als gelungen empfinde. Alle drei Modi haben ihren Reiz und alle fühlen sich anders an. Wieder ein Indiz dafür wie facettenreich dieses Spiel ist. Wenn ich hier ein paar „Mängel“ aufgeführt habe, ist das für mich Jammern auf hohem Niveau und sicher ist es Geschmackssache welches Szenario man selbst am Spannendsten findet. Mir persönlich gefällt das zweite Szenario „Die Hauptstadt Vierzon“ am Besten, da man hier die unterschiedlichsten Aufgaben meistern muss und es meiner Meinung nach am meisten Langzeitmotivation bietet. Der Würdenträger ist das einfachste Szenario und es macht Spaß mal ganz ohne Waren zu spielen. Das für mich schwächste aber schwierigste Szenario ist „der Handelsreisende“, denn das Abliefern von Waren bietet mir zu wenig Action. Liegen keine hilfreichen Gebäude aus, oder sind die Waren ungünstig verteilt, hat man hier kaum eine Chance. Die meiste Abwechslung hat man aber sowieso, wenn man wie ich nacheinander einfach alle Varianten spielt 🙂

Orléans Invasion ist für mich ein absoluter Pflichtkauf. Es bereichert das Spiel ungemein, schon allein für  die kooperative Variante lohnt sie sich. Nachher wollen wir noch das letzte Szenario ausprobieren, welches wir noch nicht getestet haben: Die Blütezeit, bei dem ein Zimmermann durch die Lande zieht. Ich bin gespannt.

Die zweite Erweiterung „Handel und Intrige“ haben wir leider noch nicht. Früher oder später werde ich mir diese sicher auch zulegen, aber momentan haben wir mit „Invasion“ noch genügend Futter 🙂

 

Ina zockt… Orléans in der kooperativen Variante

Seit November nennen wir das Spiel Orléans unser eigen und spielen es seither gerne.

Das Prinzip des „Bag-Baus“ mag ich einfach gerne. Man startet dabei mit einem Beutel, in dem sich vier Gefolgsleute befinden, ein Handwerker, ein Bauer, ein Fischer und ein Kaufmann. Beginnt eine Runde, zieht jeder Spieler (vorerst) vier Gefolgsleute aus dem Beutel und setzt diese auf seinem Tableau ein. Dann werden die Aktionen der Reihe nach abgehandelt. Der Startspieler beginnt und wählt eine Aktion seines Tableaus, die er vollständig mit Männchen besetzt hat. Die Aktion Scheune benötigt z.B. einen Fischer und einen Handwerker. Die dazu gehörige Aktion wäre auf der Bauernleiste vorzurücken, sich die dort abgebildete Ware zu nehmen und einen Bauer seinem Beutel hinzuzufügen. Außerdem werden die für die Aktion benötigten Leute (Fischer und Handwerker) ebenfalls wieder in den Sack getan. Auf diese Weise verändert man während des ganzen Spiels den Inhalt seines Beutels und kann eine Vielzahl an Aktionen ausführen. Man kann z.B. die Anzahl der Männchen, die man ziehen darf erhöhen, oder per Wagen oder Schiff über eine Landkarte wandern, um Waren einzusammeln und Punkte bringende Gildenhäuser zu bauen.

Man kann bei diesem Spiel außerdem verschiedene Strategien ausprobieren. Versuche ich den Inhalt meines Beutels durch ständiges Abgeben meiner Leute klein zu halten, damit ich jede Runde die richtigen Leute ziehe und durch das Abgeben in die sogenannten segensreichen Werke auch noch Punkte erhalte oder versuche ich so viele Mönche wie möglich zu generieren, weil sie als eine Art Joker universell einsetzbar sind? Nehme ich mir bei der Ortsaktion Handwerker, die mir einzelne Positionen meines Tableaus mit Rädchen überdecken und ich somit weniger Leute brauche um Aktionen auszuführen und auch noch gezielt verschiedene Gruppen (z.B. Ritter) überdecken kann und somit von diesen weniger brauche oder nehme ich mir Fischer, die mir sofort Geld bringen und besorge mir zudem evtl. die Ortschaft „Kräutergarten“, die mich die Fischer als abgeschwächten Joker einsetzen lassen?

Leider haben wir es noch nicht geschafft das Spiel mit mehr als zwei Leuten zu spielen, aber das Spiel ist auch nicht ganz einfach. Die Anzahl an verschiedenen Aktionen kann einen Gelegenheitsspieler schnell erschlagen. Zum Glück funktioniert das Spiel zu zweit aber sehr gut. Obwohl ich die letzten paar Partien gegen meinen Freund verloren habe, kann (oder muss 😉 ) man schon sagen, dass ich die meisten Partien insgesamt für mich entscheiden konnte.

Vor kurzem durfte dann die Erweiterung Invasion bei uns einziehen, die uns hauptsächlich wegen der kooperativen Variante interessierte. Zum Einen lieben wir Koop-Spiele, wie ihr an meiner kürzlich erstellten Liste sehen könnt. Zum Anderen habe ich so oft gewonnen, dass mein Freund schon dabei war die Lust zu verlieren, also versuchen wir es doch einfach mal gemeinsam gegen das Spiel aufzunehmen.

Am Spielprinzip ändert sich gar nicht all soviel. Die segensreichen Werke kommen weg und stattdessen kommt ein Tableau hinzu, auf dem wir gemeinsame Ziele zum Beschützen Orléans erfüllen müssen. Im Spiel zu zweit müssen wir per Rathaus fünf Ritter zur Verteidigung der Burg entsenden, sieben Bürgerplättchen erhalten, zwölf Waren in die Vorratskammer schaffen und 30 Geld sammeln. Außerdem müssen auf der Landkarte sechs Wachtürme zum Schutze Orléans errichtet werden und jeder Mitspieler erhält eine Charakter-Karte, die zusätzlich eigene Zielvorgaben enthält. Auch diese müssen erfüllt werden.

Ich kann euch sagen: Diese Vorgaben sind ganz schön hart.

Als zusätzliche Aktionen kann man 1. Vorräte und 2. Geld in die Burg bringen. Bei diesen zwei Aktionen kann man auch stattdessen dem Mitspieler Geld oder Vorräte schicken. Außerdem kann man als dritte Aktion mit Hilfe eines Mönchs einen beliebigen Gefolgsmann, der auf dem Markt liegen muss an den Mitspieler schicken, dieser darf dort sofort eingesetzt werden. Und man kann als Aktion „Pfalz“ eine Aktion auf dem Tableau des Mitspielers für sich selbst auslösen. So kann man bspw. in einer Runde zwei Gildenhäuser bauen, einmal mit dem eigenen Tableau und einmal mit der Pfalz. Dazu muss der Mitspieler aber die Aktion besetzt haben und auch zahlen.

Wir haben es sage und schreibe schon zehn Mal versucht zu gewinnen und nur einmal geschafft.

Langsam benötige ich ein Erfolgserlebnis, also schildere ich euch mal grob unsere gestrige Partie. Vielleicht habt ihr ja Verbesserungsvorschläge für uns.

Als Charaktere habe ich den General und mein Freund Andreas den Bürgermeister erhalten. Wir losen sie bisher immer zu, haben aber ein Veto, wenn wir die Kombination für zu schwierig halten.

Meine persönliche Aufgabe war es also auf der Ritterleiste das höchste Feld zu erreichen und am Ende des Spiels vier Handwerker-Rädchen zu besitzen. Andreas musste zwei eigene Bürgerplättchen (zusätzlich) einsammeln und am Ende des Spiels 10 Geld besitzen.

Also machten wir uns folgenden Plan: Da Andreas zu Geld und Bürgern kommen musste, wollte er die Entwicklungsleiste vorantreiben. Dort erhält man automatisch Geld und Bürger, wenn man bestimmte Grenzen überschreitet. Die Gelehrten, die er dort zwangsläufig erhält, wollte er mit Hilfe des Ortes Schule als Joker einsetzen, also musste er die Leiste der Kaufleute mindestens auf Stufe 2 bringen und entschied sich dazu die Leiste auf die höchste Stufe zu bringen, damit wir ggf. den Bürger für den Ausbau aller Leisten ebenfalls abstauben können.

Ich wollte demnach die verbliebenen Leisten Ritter, Fischer, Handwerker und Bauern übernehmen. Mit Hilfe der Rädchen sollte ich das hinbekommen.

Soweit, so gut. Jede Runde wird ein Ereignis aufgedeckt, das uns meistens unangenehm in den Rücken fällt und so mussten wir beide bereits in der zweiten Runde vier Geld abgeben, weil wir es nicht schafften unsere Händler-Figuren aus Orléans raus zu schaffen. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch gar keinen notwendigen Ritter hatten, hatten wir diesbezüglich keine Chance. Das war schon bitter.

Ansonsten lief eigentlich alles nach Plan. Ich verschaffte mir zügig die Rädchen, obwohl ich aufgrund eines Ereignisses nochmal eins abgeben musste. Ich besetzte damit den Bauern bei der Aktion „Ortschaft“ und den Fischer bei der Aktion „Scheune“, außerdem machte ich mir das Reisen mittels Schiff und Wagen einfacher. Ich reiste also ziemlich fix über die ganze Karte und errichtete vier der sechs Wehrtürme. Andreas erbaute die zwei Restlichen am oberen Rand der Karte und sammelte wichtigen Wein ein. Bei dem Ereignis, bei dem man gegen die Abgabe von 8 Geld drei Weizen sofort in die Vorratskammer schaffen kann, konnten wir leider nicht zahlen, da wir es noch nicht zu neuem Geld geschafft hatten. Also konnten wir eins der wenigen positiven Ereignisse nicht nutzen, sehr schade.

Andreas schaffte sich nach und nach auf der Entwicklungsleiste vor und brachte das dort erzielte Geld in die Geldkammer. Leider gelang es ihm durch unglückliches Ziehen erst spät den Ort Schule zu bekommen und war bis dorthin durch die vielen Gelehrten ein wenig verstopft. Evtl. hätte er hier erst zwei Mal die Kaufmannsleiste nutzen sollen, bevor er zu oft die Universität bemüht und Gelehrte erhält. Aber man nutzt eben seine Leute meist auch so wie man sie zieht um möglichst viele Aktionen ausführen zu können. Da ist die Koordination nicht immer so einfach.

Durch ein weiteres Ereignis wurden ein Getreide und zwei Käse, welchen wir schon mühsam in die Burg gebracht hatten, wieder entfernt.

Wir sammelten die Bürger fleißig ein: einen durch das Entsenden von fünf Bauern, einen durch das Abgeben von je einem Gefolgsmann jeder Sorte, einen von der Ritter- und Fischerleiste und den für das Erreichen aller Leisten! Außerdem sammelte Andreas zwei der drei Bauern auf der Entwicklungsleiste ein, den Letzten erreichte er leider nicht mehr. Also versuchte ich noch Stoffe und Brokat in die Burg zu bringen, um den letzten notwendigen Bürger zu erhalten, aber am Ende fehlte mir leider genau ein Brokat, sehr schade. Das größte Problem gegen Ende des Spiels war allerdings das Geld. Ich hatte schlichtweg keines mehr, um es in die Burg zu bringen und hatte auch keine Chance mehr welches zu erhalten. Andreas nahm sich den Ort, mit dem man als Aktion durch einen Gelehrten und einen Mönch Geld erhalten kann, aber schaffte es nur noch ein mal diese Aktion durchzuführen. So fehlte ihm am Ende noch Geld zum Erreichen seines eigenen Ziels und ein Bürger fehlte uns leider auch. Die Ritter und die Vorräte konnte ich gegen Ende des Spiels noch in die Burg bringen, aber leider half das nichts mehr.

Was für ein tolles Spiel! Es ist unheimlich schwer alles im Blick zu behalten. Ist man gerade mehrere Runden damit beschäftigt Geld in die Burg zu schaffen und die letzten Stufen auf der Ritter- und Bauernleiste zu erklimmen, vernachlässigt man dabei das Reisen auf der Karte und schafft es nicht mehr zum letzten Wehrturm.

Oder man bringt fleißig Vorräte in die Burg und schafft noch den Sprung auf der Entwicklungsleiste zum Einsammeln des evtl. letzten Bürgers, so fehlt einem am Ende ein Ritter in der Burg etc.

Wir scheitern meistens knapp, manchmal jedoch auch deutlich.

Hat hier jemand wertvolle Tipps für uns?

Wir haben z.B. noch nie alle Weine oder Käse leer gekauft, um diese Bürger zu erhalten oder haben noch nie 10 zusätzliche Geld in die Burg gebracht für diesen Bürger.

Vielleicht müssten wir auch öfter die Aktion Pfalz nutzen oder öfter Gefolgsleute an den Mitspieler versenden.

Wie geht ihr vor? Wählt ihr die Charaktere zufällig oder gezielt?

Wir sind sehr ehrgeizig und werden es wieder und wieder versuchen, aber langsam wäre ein Erfolgserlebnis nötig. Einmal haben wir es geschafft mit General und dem Charakter, bei dem man Stufe 5 auf der Entwicklungsleiste erreichen und vier Gildenhäuser setzen muss. Da das eine der ersten Partien war, kann ich aber nicht mehr sagen, was wir da besser gemacht haben. Vermutlich sind das aber neben dem Fischer die einfachsten Charaktere im Spiel.

Die anderen Komponenten der Erweiterung haben wir noch nicht getestet, aber bald möchte ich das Duell spielen, vielleicht erlebe ich dann noch einmal einen Erfolg 😉

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Spieleabend am 05.12.2015

Am vergangenen Samstag wurden wir zu einem Spieleabend eingeladen. Zur Auswahl standen Agricola (in dieser Besetzung zu viert schon einmal gespielt), Kingdom Builder (bisher 3-4 Spiele in dieser Besetzung) und Escape – Fluch des Tempels, welches ich an diesem Tag selbst das erste Mal ausprobiert hatte, siehe vorherigen Bericht.

Die Wahl fiel zunächst auf Kingdom Builder, weil hier die Regeln noch am geläufigsten waren, und ich mich immer freue, wenn ich das Spiel mit mehr als zwei Personen spielen kann, da es meiner Meinung nach dann erst richtig gut wird.

Wir besitzen das Grundspiel und die 2. Erweiterung Crossroads und so wollte ich die vier Platten für das Spielfeld zufällig auswählen. Zufälligerweise habe ich ausschließlich Teile der Erweiterung herausgelegt, da uns die Regeln von Schiff, Planwagen und Ritter noch völlig unbekannt waren, habe ich zumindest das teil mit dem Planwagen nochmal in die Schachtel verbannt um uns nicht gleich zu überfordern.20151205_221435

Welche Strategien Punkte bringen, entscheiden in diesem Spiel drei von zehn zufällig gezogenen Karten: 1. Siedlungen am Wasser bauen, 2. Schlossfelder und Plättchenfelder miteinander verbinden und 3. Siegpunkte für jede Siedlung auf dem Kartenteil mit den wenigsten eigenen Siedlungen

Die zusätzlichen Aufgaben, die bei Crossroads enthalten sind, haben wir weggelassen.

Ich habe mich zunächst an das Ritterplättchen gesetzt, weil ich diese unbedingt ausprobieren wollte. Man kann mit dem Plättchen einen Ritter auf dem Spielfeld platzieren. Anschließend dürfen die an den Ritter angrenzenden Felder nicht bebaut werden. Weder von einem selbst, noch von den Mitspielern. Tolle Sache, um sich selbst den Anschluss an eine bestimmte Geländeart zu verbauen und somit springen zu dürfen, aber im Spiel zu viert auch nützlich um anderen Spielern den Weg zu verbauen. So gelang es mir in dieser Partie meiner Mitspielerin ein wichtiges Feld zu blocken, das sie bebauen musste, um zwei Schlossfelder miteinander zu verbinden. Gemein J Insgesamt finde ich die Ritter ziemlich stark, aber auch nicht einfach zu spielen. Man muss schon stark überlegen wo sie wann Sinn machen.

Dank des Ritters gelang es mir ganz gut über das gesamte Feld zu springen und somit konnte ich einige Punkte mit der dritten Siegbedingung ergattern, was mir letztendlich den Sieg brachte.

 

In einer zweiten Partie tauschten wir nur die Siegbedingungen aus: 1. Am Gebirge bauen, 2. Punkte für jede Siedlung in der größten Stadt, 3. Punkte, wenn man in einem Quadranten die meisten Siedlungen hat.

Zwei der Mitspieler konnten sich direkt zu Beginn des Spiels das Stadtplättchen sichern, welches einem einmalig im Spiel ein Plättchen von gleich sieben Siedlungen setzen lässt. Sowohl für die zweite als auch für die dritte Siegbedingung war das sehr stark.

Den Ritter konnte ich in diesem Spiel wenig sinnvoll einsetzen. Es gelang jedem Spieler in einem Quadranten die Mehrheit an Siedlungen zu bauen, daher kam es auf die Zweitplatzierungen an. Dabei habe ich mich in einem Quadranten schlicht und einfach verzählt, da ich das Stadtplättchen mit den sieben Siedlungen übersehen hatte. Die letzten Siedlungen habe ich daher ungeschickt platziert und wurde am Ende des Spiels nur Dritter.

Zu viert ist auf dem Spielplan mächtig was los. Man kann sich gegenseitig Wege verbauen oder wichtige Felder besetzen, wodurch das Spiel an Interaktion gewinnt. Zu zweit hat man eher den Eindruck, dass jeder vor sich hin baut, außerdem machen Siegbedingungen wie „Punkte für die meisten Siedlungen in einem Quadranten“ zu zweit wenig Sinn, weil dann der allerletzte Zug des Spiels meistens der entscheidende war. Man zählt einfach nach wo wie viele Häuschen noch fehlen und setzt diese nach Möglichkeit noch entsprechend. Diese Siegbedingung würden wir bei der nächsten Zweierpartie definitiv weglassen. Man kann ja andere wählen.

 

Danach habe ich meinen Freunden von Escape erzählt. Die Regeln sind super einfach, man muss nicht viel denken (es war schon zu späterer Stunde) und es läuft eine CD mit, die die Zeit bestimmt.

Diese Argumente haben sofort überzeugt 🙂

Mittags dachte ich noch: Ja, das Spiel ist ganz nett und mal was anderes. Nach dieser ersten Partie zu viert, war ich richtig begeistert. Vielleicht habe ich auch einfach die richtigen Mitspieler erwischt. Auf jeden Fall hat es riesig Spaß gemacht wie alle durcheinander riefen: Ich brauche Hilfe, meine Würfel sind blockiert! Jetzt komm doch mal bei, Mensch! Ich aktiviere hier die Rubine, kann mir mal einer helfen? Und beim Countdown, bei dem man zurück zur Startkammer sprinten muss, ist richtig Panik ausgebrochen. Als drei der Spieler bereits dort waren, haben wir den hektisch würfelnden Letzten angefeuert als ginge es um unser Leben 😉

Wir sind dreimal hinter einander kläglich gescheitert, erst beim vierten Anlauf konnten wir den Tempel erfolgreich verlassen. Durch die kurze Spieldauer von nur zehn Minuten, waren vier Runden aber null Problem und das Scheitern war auch nicht frustrierend. Im Gegenteil wir haben sofort Pläne geschmiedet wie man es beim nächsten Mal besser machen könnte.

Die enthaltenen Erweiterungen „Schätze und Flüche“ haben wir noch gar nicht ausprobiert. Ich denke also wir werden an diesem Spiel noch viel Spaß haben! Für ca. 17 € konnte ich das Spiel ergattern. Die haben sich jetzt schon gelohnt. Für mich eine echte Überraschung.